Werl

Wallfahrtsstadt mit Kurpark

Erik-Jan Ouwerkerk

Werl – Wallfahrtsstadt mit Kurpark

Die Wallfahrtsstadt Werl liegt touristisch reizvoll am Rande von Sauerland, Münsterland und Ruhrgebiet – direkt am Hellweg, einer alten Salzhandelsroute.

Die Werler Salzquellen bildeten lange das wirtschafliche Fundament der Stadt. Im Werler Kurpark gibt es einen kleineren funktionstüchtigen Nachbau eines Gradierwerkes. Zweimal im jahr wird in einer Siederhütte ein Schausieden veranstaltet. Die Bedeutung Werls als Marienwallfahrtsort begann im 17. Jahrhundert und ist bis heute lebendig. Neben der Wallfahrtsbasilika ist die Alte Wallfahrtskirche mit beeindruckenden Altären aus dem Barock sehenswert. Auch das Werler Schloss aus dem 16. Jahrhundert ist seit einigen Jahren wieder zugänglich. Das Siederfest mit lukullischer Oase findet im Juni auf dem Marktplatz statt. Die Werler Basilika feiert Mariä Heimsuchung Anfang Juli mit Lichter- und Stadtprozession. Die Michaeliswoche bietet Ende September Kirmes, Schnadegang und Bauernmarkt.

Kultur und Erlebnis

Die Wallfahrtsstadt Werl liegt touristisch reizvoll am Rande von Sauerland, Münsterland und Ruhrgebiet – direkt am Hellweg, einer alten Salzhandelsroute.

 

 

Wallfahrtsbasilika

Erik-Jan Ouwerkerk
Neuromanische, dreischiffige Hallenkirche, erbaut 1904 bis 1906. 1953 durch Papst Pius XII. zur Basilika minor erhoben. Im Innern befindet sich das Gnadenbild der Muttergottes „Trösterin der Betrübten“ aus dem 12. Jahrhundert.

Alte Wallfahrtskirche

Erik-Jan Ouwerkerk
Unmittelbar neben der Wallfahrtsbasilika 1786 bis 1789 im barocken Stil erbaute Hallenkirche, im Innern beeindruckende barocke Altäre.

Krämergasse

Blick auf die Propsteikirche St. Walburga

Erik-Jan Ouwerkerk
Als „Krämgergasse“ erstmals 1426 nachgewiesen. Einmalig schöner Anblick von Westen durch die historische Häuserzeile auf die Propsteikirche.

Kurfürstliche Schlossruine

Schloss Werl

Erik-Jan Ouwerkerk
Ehemalige Landesburg der Erzbischöfe von Köln, erbaut 1519 bis 1521. Ursprünglich mächtiges Bauwerk mit vier Türmen. Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) teilweise zerstört. Ein massiver runder Batterieturm und unterirdische Gewölbe sind erhalten geblieben. Führungen durch die Schlossruine, auch im Rahmen von Stadtführungen, sind möglich.

Geschichte und Geschichten

Süß- und Salzwasserquellen, fruchtbarer Boden und dazu die verkehrsgünstige Lage an zwei Fernhandelsrouten lockten die ersten Siedler nach Werl, dessen früheste Besiedlungen bis in die Zeit 5200 vor Christus zurückgehen.

Bereits seit etwa 900 hatte ein mächtiges Grafengeschlecht seinen Sitz in Werl. Hier hatten die „Grafen von Werl“ nach 950 auf dem höchsten Punkt der Siedlung eine Burg mit Kirche erbaut, die sie unter den Schutz der Hl. Walburga stellten. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts übersiedelten die Grafen nach Arnsberg und schenkten ihre Besitzungen dem Erzbischof von Köln. Im Jahre 1024 findet „Werla“ erstmalig in den Urkunden Erwähnung. Die Stadtrechte vergab der Kölner Erzbischof Engelbert I. im Jahre 1218. Aus diesem Grund feierte die Wallfahrtsstadt Werl im Jahr 2018 das 800-jährige Stadtjubiläum. Das liberalere „Rüthener Stadtrecht“ wurde der Stadt Werl 1272 verliehen. Von 1519 bis 1522 ließ der Kölner Kurfürst Hermann von Wied das Werler Schloss erbauen, das im Siebenjährigen Krieg 1756-1763 teilweise zerstört  und dann dem Verfall preisgegeben wurde. Die Ruine des noch erhaltenen Wehrturmes liegt heute auf dem Schulgelände des Ursulinengymnasiums. Im Jahr 2013 wurde der Förderverein Kurfürstliche Schlossruine Werl e.V. gegründet mit dem Ziel, die baulichen Überreste zu sanieren, zu erhalten und dauerhaft sinnvoll zu nutzen. Seit dem Sommer 2015 ist der Rittersaal wieder zugänglich. Die Werler Salzquellen stellten bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts das wirtschaftliche Fundament der Stadt dar und verschafften den „Erbsälzern“ Privilegien. Nur die Erbsälzerfamilien hatten seit 1246 das verbriefte Recht, Salz zu sieden und zu verkaufen. Dieses Recht vererbte sich in der Familie auf die Söhne, soweit sie katholisch, ehelich geboren waren und ihren Wohnsitz innerhalb der Stadtmauern hatten. Von der alten Salzherrlichkeit sind heute keine großen Bauwerke mehr erhalten. Seit 1999 gibt es im Werler Kurpark einen kleineren funktionstüchtigen Nachbau eines Gradierwerkes, das von dem Verein Saline Werl e. V. betreut wird. Zweimal im Jahr wird in einer Siedehütte ein Schausieden veranstaltet. Die Bedeutung Werls als Marienwallfahrtsort begann im Jahr 1661, als das Gnadenbild, eine Marienstatue aus dem 12. Jahrhundert, von Soest nach Werl überführt wurde. Die Verehrung des Gnadenbildes der „Trösterin der Betrübten“ ist bis heute lebendig.

Baukultur und Baudenkmäler

Veranstaltungen in Werl