Neues wagen

Neubau mit Anspruch

Erik-Jan Ouwerkerk

Neues wagen – Neubau mit Anspruch

Historische Stadt- und Ortskerne sind trotz zahlreicher Eingriffe in historische Substanz und städtebauliche Strukturen bis heute stadträumliche Gesamtanlagen mit Gebäuden und Freiräumen, die unterschiedliche Zeitschichten repräsentieren. Wie in der Vergangenheit ist auch die heutige Generation gefordert, sich mit ihren Gestaltungsvorstellungen einzubringen.

Mit dem Bauen im Sinne von Umbauen und Weiterbauen sollen der Gebäudebestand und die Freiräume in zeitgemäßer Weise ergänzt werden. Dabei gilt es die Qualitäten des Vorhandenen weiter zu entwickeln, denn das Neue in der historischen Stadt muss mindestens so gut sein, wie das Alte gewesen ist. Beliebigkeit oder einseitige Orientierung auf bestimmte Anforderungen – beispielsweise Energieeffizienz oder Barrierefreiheit – haben in den historischen Stadt­ und Ortskernen keinen Platz. Stattdessen besteht die Chance historische Stadt­ und Ortskerne zu Orten zu entwickeln, an denen Gegenwart und Zukunft gleichberechtigt Wertschätzung erfahren.

Von zentraler Bedeutung für die Mitgliedsstädte der AG Historische Stadt- und Ortskerne in NRW ist die individuelle Gestaltsprache des Ortes, die Akzentuierung von Grün- und Blaustrukturen, die Berücksichtigung sich wandelnder Mobilitätsprämissen und -gewohnheiten sowie ein schonender Umgang mit Ressourcen und Materialien.

Projekte der Arbeitsgemeinschaft im Handlungsfeld

AG HSO NRW

Historie weiterentwickeln

Bauhistorische Details und Gesetzmäßigkeiten erkennen, beschreiben und daraus Handlungsempfehlungen für das lokalindividuelle Planen, Bauen und Entwickeln historischer Stadt- und Ortskerne ableiten– das war Ziel einer Studie, die 2018 mit sechs Referenzstädten startete. Im Jahr 2019 wurde ein Handbuch veröffentlicht, dass in vier Arbeitsschritten einen konkreten Analyse- und Betrachtungsrahmen setzt, um lokale Bautraditionen zu ermitteln und fortzuschreiben.