Herten-Westerholt – Kulturstadt mit Bergbaugeschichte
Das Alte Dorf fehlt in kaum einem Ruhrgebietsreiseführer und auch der WDR-Berufskneipier Christian Stratmann konnte sich seinem Charme nicht entziehen: Das alte Dorf Westerholt ist mit seinen mehr als 60 Fachwerkhäuschen eben etwas ganz besonderes. Bei einem sonnigen Spaziergang durch die engen Gassen scheinen alte Zeiten wieder aufzuleben. Balkeninschriften erinnern an Gottesfurcht, Feuersbrünste und eine Sonnenuhr verrät auch ohne Batterie die Uhrzeit.
Die „Freiheit“ wuchs um die alte Kirche St. Martinus, die 1310 erstmals erwähnt wurde. Die fast vollständig erhaltenen Fachwerkhäuser - 64 an der Zahl - aus dem frühen 17. Jahrhundert bilden heute mit der alten Pfarrkirche, dem Stadttor und der Burganlage eine „historische Altstadt“.
Das Glashaus Herten beheimatet zahlreiche Kulturveranstaltungen und ist das Herzstück der Hertener Innenstadt. Auf den ehemaligen Zechengeländen Schlägel & Eisen sowie Ewald haben sich nicht nur zahlreiche Unternehmen angesiedelt, dort finden auch mehrmals im Jahr außergewöhnliche Kulturveranstaltungen statt. Neben der sogenannten Freiheit Westerholt prägt die Bergbaugeschichte mit Zeche und Bergmannsiedlungen den Ort. Die ExtraSchicht im Juni bietet Gelegenheit alte Zechen in Herten neu zu erleben. Auf dem Kunstmarkt an Pfingsten werden einzigartige Werke angeboten.
Kultur und Erlebnis
Ob 7nach8, summer in the city, Kindertheater, Schlosskonzerte oder die ExtraSchicht – gemessen an der kulturellen Infrastruktur hat die „Mittelstadt Herten“ annähernd großstädtisches Niveau. An außergewöhnlichen Veranstaltungsorten, wie dem Schloss Herten oder Schloss Westerholt, den ehemaligen Zechenstandorten sowie dem Glashaus, finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt, die zum Teil Bedeutung weit über die Stadtgrenzen Hertens hinaus erlangt haben.
Geschichte und Geschichten
Bis etwa 1870 hatte das Stadtgebiet ein dörflich-ländliches Gepräge. Der Einzug des Steinkohlebergbaus im Jahre 1872 löste eine rasante Entwicklung aus und die Bevölkerungszahl stieg sprunghaft an. Es entstanden zahlreiche Bergarbeitersiedlungen verschiedener Stilrichtungen und Epochen. Mit dem gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung des Bergbaus stieg bis 1926 die Einwohnerzahl weit über das Dreißigfache. Herten wurde zu einer der größten Bergbaustädte Europas. Die Stadtrechte bekam Herten am 20. April 1936. Die Rechte wurden verliehen, da die Gemeinde Herten durch ihre Einwohnerzahl und die Größe ihres Gebietes, durch ihre wirtschaftliche Bedeutung und die dadurch bedingte berufliche Gliederung und Wohnweise ihrer Bürger, durch ihre Verkehrslage, ihre kulturellen und sozialen Einrichtungen städtisches Gepräge besitzt. Im Zusammenhang mit der Verleihung der Stadtrechte wurde am 8. Juni 1936 auch das Recht zur Führung eines eigenen Stadtwappens verliehen. Am 01.01.1975 wurde die „Stadt Westerholt“ ein Stadtteil von Herten. Heute hat Herten mit den Ortsteilen Westerholt und Bertlich eine Flächengröße von 37,33 Quadratkilometern und zählte zum Stichtag 30.04.2020 genau 62.581Einwohner.
Baukultur und Baudenkmäler
Die Denkmalliste der Stadt Herten umfasst 88 Baudenkmäler, ein ortsfestes Bodendenkmal und zwei bewegliche Denkmäler. Hinzu kommen zwei Denkmalbereiche, die durch Satzungen geschützt sind. Besonders das Stadtbild im historischen Stadtteil Westerholt wird durch viele Fachwerkgebäude geprägt, die unter Denkmalschutz stehen. Auch die Schlösser Westerholt und Herten (mit Schlosspark) prägen die Baukultur in Herten.
Natur- und Erholungsraum
In Herten gibt es zahlreiche Naturschutzgebiete. Dazu zählen unter anderem der südliche Schlosswald, das Gebiet um den Ewaldsee oder der Telgenbusch. Das Backumer Tal erstreckt sich über eine Gesamtfläche von rund 28 ha und ist ein beliebter Ort für Sport- und Freizeitangebote. Die rund 160 Hektar große und 152 Meter hohe Halde Hoheward ist Wahrzeichen des Landschaftsparks Hoheward. Attraktionen sind hier das 2008 erbaute Horizontobservatorium, die Horizontalsonnenuhr und die Drachenbrücke.
Weiterführende Informationen
Ein Besuch der historischen Stadt- und Ortskerne in Nordrhein-Westfalen lohnt sich immer! Für eine optimale Vorbereitung der Anreise und des Besuches stehen die Tourist-Informationen der Orte sehr gern zur Verfügung.
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Tourist-Information & Ansprechpartner in Herten
Besucherzentrum Hoheward
Werner-Heisenberg-Straße 14
45699 HertenTelefon: 02366-181160
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Anfahrt nach Herten - oder wie komme ich ans Ziel?
Bahnanbindung: Bahnhof Recklinghausen, mit dem Bus nach Herten. Keine eigene Bahnanbindung.
Autobahn-Anbindung: A2- Ausfahrt Herten
Rad-/Wanderrouten-Anbindung: Der Hertener Radstadtplan bietet Touren in und um Herten. Erhältlich bei der Stadt Herten.